Dienstag, 30. April 2024

[Blogtourbeitrag] Rückblickend schaue ich entspannt nach vorn! von Alexandra Götze

 

Thema Schwester


Das Buch "Rückblickend schaue ich entspannt nach vorn!" reflektiert einige Lebensbereiche, wie z.B.: Tochter, Schwester, Freundin, Ehefrau, Mutter, Berufstätige und Selbst. 

Ich habe mich für mich für das Thema Schwester entschieden, da dies der Bereich ist, der mich doch prägt und für viele vom gängigen "System" abweicht.

Zunächst möchte ich einmal auf die Fragen eingehen, die auch im Text gestellt und reflektiert werden und dann komme ich zu unserer speziellen Konstellation. ;)

Hätte ich mich selbst gerne zur Schwester?
Ja, doch, ich hätte mich gerne zur Schwester, da man mit mir fast alles machen kann und auch Reisen nicht abgeneigt bin und somit wunderbare Reisen mit meiner Schwester gemacht habe.

Warum müssen sich Geschwister sich überhaupt verstehen?
Ich finde es erleichtert so manches in der Familie und auch in der gesamten Konstellation Familie das Zusammensein. Klar gibt es auch mal Streit und Punkte, wo man nicht einer Meinung ist, aber das gehört in jede Familie. :)

Zu meiner Situation:
Meine Schwester und ich verstehen uns hervorragend. Zwar war das nicht immer so, aber lasst mich erzählen.

Meine Schwester und mich trennen 17 Jahre, Freunde sagen oft, dass wir ja eigentlich zwei Einzelkinder sind, aber so ganz kann ich ihnen nicht zustimmen. Die ersten zwei Jahre war ich noch im Maturastress, die vierte Klasse HBLA musste ich abschließen und dann das Maturajahr in einer neuen Schule, da die alte Privatschule zugesperrt hat, irgendwie meistern (ging alles gut). Dann entschied ich mich für drei Jahre zum Studieren nach Linz zu gehen und war praktisch "nur" am Wochenende zu Hause, die große Liebe kam dazwischen und ich war noch für ein Jahr weg. Doch dann war ich zu Hause, arbeitete in Bad Ischl und erlebte alles mit. Wie meine Schwester die Volksschule meisterte und schließlich ans Gymnasium ging. Doch wirklich Anteil nehmen an ihrer Welt tat ich nicht.

Dann kam in unserer Familie der große "Knackpunkt" - meine Mutter starb und meine Schwester fand sie (sie war damals 9 1/2 Jahre), während ich auf dem Weg in die Schule in Wels war und mein Vater das Frühstück machte. Ab da war auf einmal alles anders ...

Die Beziehung zwischen meiner Schwester und mir änderte sich, wurde enger und fester. Wir redeten über Gott und die Welt, sie suchte Rat, machte sogar mit mir den L17-Führerschein und bekam alle Hilfe beim Studium, die ich ihr geben konnte, denn ein Zimmer zu finden, wenn man zu spät dran ist, ist ein Horror, aber möglich und natürlich habe ich alle ihre Arbeiten gegengelesen.

Natürlich haben wir auch Urlaube gemeinsam gemacht und Shoppen machten wir auch oft gemeinsam. Auf der Fahrt ein wenig  erzählen, wie das Leben gerade so ist und Probleme erörtern, einen anderen Blickwinkel erfahren. Auch das prägt unser Familienleben.

Ich bin ihr Anker, diejenige, die sie anruft, wenn sie Hilfe braucht und sie auch meiner, wenn ich mal mit dem Latein am Ende bin, denn obwohl wir beide Sternzeichen Zwilling sind, hat sie einen lockereren Blick auf manche Situationen.

Und was mich am meisten freut, ist, obwohl sie meine Geschichten als Lehrerin alle mitbekommen hat (und die waren wahrlich nicht alle toll), hat sie sich auch für den Lehrberuf entschieden und es macht ihr wie mir noch immer riesigen Spaß. Auch hier unterscheiden wir uns, während ich Mathematik, Geschichte und Informatik studierte, hat sie sich für Deutsch und Biologie entschieden.

Was allerdings unterschiedlich ist, ist, dass sie schon sehr früh ihren Herzensmensch gefunden hat, geheiratet, ein Kind bekommen und ihre eigene Familie gegründet hat und ich eher die Einsiedlerin bin, die lieber allein ist. So ähnlich wie wir uns vom Aussehen her sind, so unterschiedlich sind wir in der Familienplanung. ;)

Freunde meinten immer, dass ich die Rolle der Mutter übernommen habe, aber das war es nicht, denn diese Grenze der Erziehung habe ich nie übertreten und immer meinem Vater überlassen, außer bei einem Punkt - genau: Die Aufklärung, Periode und das erste Mal. ;)

Etwas, was ich auch erzählen kann, ist, dass sie beim Ausgehen in ihrer Sturm- und Drangzeit immer mich angerufen hat, wenn das nach Hause fahren nicht so sicher war, es keinen Disko-Bus gab - und ich bin froh darum, klar ist es nicht toll, wenn man um zwei Uhr in der Früh in der Weltgeschichte herumfahren muss, aber es war mir lieber so, als wenn sie bei jemanden mitfährt, der vielleicht doch mehr getrunken hat, als er sollte.

Rückblickend kann man sagen, dass wir einen langen Entwicklungsweg hatten, von fast egal, bis zu dem Punkt, wo wir fast alles miteinander gemacht haben und auch jetzt bin ich bei meiner Nichte ein Fixpunkt. 

@mainwunder

@mainwunderinstateam

@rueckblickend_nach_vorn_schaun

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