Sonntag, 22. September 2024

[Blogbeitrag] Tiefpunkt erreicht - KI vs. Anstand





Kennt ihr das Gefühl, wenn einen etwas belastet und man nicht schlafen kann? Sich hundert Gedanken macht, wie man am besten handeln bzw. vorgehen kann? Etwas so lange an einem nagt, bis man kurz vor der sprichwörtlichen Explosion steht?
Nun ja, so geht es mir und ich sitze mitten in der Nacht bei meinem PC und verfasse diesen Beitrag, wo ich mir sicher bin, dass sich der ein oder andere wiedererkennen wird. Und bestimmt, da mache ich mir keine Illusionen, wird es einige Wellen schlagen.
Aber meine Gesundheit geht vor, denn das, was mich belastet, wird auch andere belasten. Denn es betrifft uns alle.

Seit Mittwoch gärt der Beitrag nun schon in mir und ich habe das Für und Wider ganz genau abgewogen, aber wegen meiner mentalen Gesundheit muss es raus.

Tja, warum und vor allem was muss aus meinem Kopf?

Es läuft in der Gesellschaft gerade so vieles falsch – und nicht nur in der Buchbubble oder im Social Media Bereich prinzipiell. Nein, auch in der Gesellschaft liegt momentan einiges im Argen.

Ein Beispiel aus meinem Arbeitsalltag:

Alle, die Kinder haben oder im Schulbereich arbeiten, wissen, dass Personen, die nicht in der Schule angestellt oder einen Termin haben, nicht im Schulhaus sein dürfen oder sollen. Wenn wir Lehrenden jemanden sehen, der die zwei Punkte nicht erfüllt, sind wir nach Nachfrage aufgefordert, dass wir die Person nach draußen vor die Tür bitten. Allerdings sagt einem keiner, was man machen soll, wenn sich die Person weigert.

Die Argumentation: Es sei das gute Recht eines Elternteils, nachzusehen, wie sich das Kind im Unterricht schlägt. Nach einigem hin und her, verlässt die Person das Gebäude, um sich sofort einen Termin bei der Leitung zu organisieren, denn man muss ja abklären, warum das Kind Hausaufgaben machen muss, wenn es keine Lust hat.

Bitte aufzeigen, wer jemals wirklich Freude an Hausaufgaben hatte, wenn es draußen schön ist. Fakt ist aber, dass die Person ihren Willen durchsetzt und das Kind nicht den Zwängen des Schulsystems ausgesetzt werden muss.

Ich schüttle deswegen noch immer den Kopf. Aber auch im Hobbybereich läuft es derzeit nicht rund.

Eigentlich ist das Bloggen und das Lesen mein Safe Place, mein Platz, wo ich Stunden verbringen, abtauchen in andere Welten und solche Sachen sehr gut verdrängen kann. Aber auch das kann ich seit einigen Tagen nicht mehr.

Meta hat mir angekündigt, dass ich, falls ich tatsächlich noch einmal ein KI-generiertes Cover oder Grafik poste, ohne es zu kennzeichnen, dann werde ich eingeschränkt und wenn es doof läuft, mein Account gesperrt oder gar gelöscht wird.

Seitdem bin ich verständlicherweise vorsichtig, wenn ich bei Cover-Reveals mitmache. Auch wenn ich die genauen Daten noch nicht kenne, denn wie ich auf Threads gesagt habe, nobody is perfect, auch nicht die Bots von Meta, die vielleicht KI sehen, wo gar keine sind. Seitdem nerve ich Autoren, Verlage und auch Designer mit meinen Nachfragen und die meisten fragen sofort bei der richtigen Stelle nach oder wissen es, da sie selbst die Ersteller des Covers sind.

Doch es gibt manche, die meinen, dass man ihnen etwas Schlechtes will, neidig ist oder man ihren Erfolg schmälern möchte. Nein, das ist es auf gar keinen Fall. Es war anfangs die Neugier und jetzt natürlich die Androhung von Meta, warum ich jedes Mal nachfrage.

Um eine Schließung zu riskieren, ist mein Account einfach zu groß und für manche Personen eine schlichte Frage zum Thema KI zu viel.

Das mussten auch andere Leute diese Woche am eigenen Leib spüren, entsetzt verfolgte ich die Hetzjagden, die Anschuldigungen und noch vieles mehr. Ich und viele andere wurden geblockt, ignoriert, aber auch von Freunden aufgebaut, dass wir im Prinzip alles richtig gemacht haben.

Es ist ein Unterschied zu fragen, ob man erfahren darf, ob da mehr als 10-15% KI drinnen ist oder ob man sagt, das ist KI, warum lügst du uns alle an.

Es geht eigentlich nur mehr um die Fakten, denn KI wird sich nicht mehr vollständig zurückdrängen lassen, aber man kann zumindest zusammenarbeiten und probieren Ehrlichkeit und Transparenz in die ganze Sache zu bringen. Klingt einfach, oder ist das für bestimmte Personen zu schwer?

Aber das ist ja nicht einfach, denn stattdessen wirft man lieber mit drohenden Worten um sich, die meist mehr schmerzen als echte Waffen.

Heute zum Beispiel habe ich Werbematerial von einem Schreibenden bekommen und es wurde mir sofort mitgeteilt, dass es mit KI designt wurde, die kommerzielle Nutzung vorhanden und eine Kennzeichnung auf Meta nötig ist. Ja, dann teile ich es gerne, mache Werbung und unterstütze denjenigen sehr gerne.

Das war aber noch lange nicht alles, denn die Krönung des Wochenendes war dann ein Blockiermarathon gegen meinen Blog, Autoren und gute Freunde. Das Witzige an der Sache war, dass die Blockierungen wie Windstöße daherkamen. Mal waren sie aktiv, mal nicht, Leute vorgeschickt wurden, die Beiträge kommentieren, abwägen, wie „gefährlich“ man ist und noch einiges mehr. Ganz ehrlich. Ich bin es leid mich mit so einem Kindergarten, nicht nur im Beruf, sondern nun auch auf Insta und Co. herumschlagen zu müssen.

Die Fragen, die mich beschäftigen sind:

Warum kann man Probleme nicht offen ansprechen? Schreiben und Klarheit in das Ganze bringen? Muss man mit Hass darauf reagieren, wenn man einfach nur Klarheit haben will?

Ist Ehrlichkeit und Vertrauen ein Luxusgut in unserer Gesellschaft geworden? Muss jeder sofort mundtot gemacht werden und am besten noch nachgetreten werden, wenn derjenige schon am Boden liegt?

Ich hoffe, dass sich unsere Welt wieder irgendwann normalisiert und das hoffentlich in jedem einzelnen Bereich der Gesellschaft.

Mein Herz fühlt sich nun etwas leichter an, ein Lächeln ist wieder möglich. Ich kann euch eines versprechen: Trotz allem werde ich bei jedem mir nicht eindeutig ersichtlichen Cover, via Privatnachricht, nachfragen, ob es KI ist, werde mir weiterhin anhören, wie gemein ich bin, dass ich das frage und die Arbeit dahinter nicht respektiere. Und ich werde überall nachfragen, wo es mir nicht ganz koscher vorkommt, denn gleiches Recht für alle.

Aber auf eines freue ich mich ganz besonders. Nämlich darauf weiterhin mit Autor*innen zusammenzuarbeiten und neue Werke entdecken zu dürfen.

Zum Abschluss würde ich mir noch eines wünschen:
Dass einige Autoren und auch Verlage einmal reflektieren und sich an der Nase nehmen, wie sie mit ihrem Gegenüber sprechen. Denn wie man in den Wald hineinruft, so kommt es irgendwann zurück.


Wenn du hier antworten willst, ich bin gerade auf der Suche, nach dem Bug, warum man nicht auf meiner Homepage kommentieren kann.
Schreib mich aber gerne unter meiner Mail diabooks78@gmail.com oder via Instagram an. :)

[Blogbeitrag] Tiefpunkt erreicht - KI vs. Anstand

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