Aus Enyas Sicht:
Ein Sonnenstrahl fiel durch das Küchenfenster auf meine Hände und beleuchtete den schwarzen schmalen Ring an meinem Finger. Er war eintätowiert und zeigte lebenslang die Zusammengehörigkeit zu meinem Seelengefährten. Es gehörte nicht zu den Rudeltraditionen, eine Hochzeitszeremonie abzuhalten. Redek hatte mich zu Weihnachten damit überrascht, da ich mit den Bräuchen der Menschen aufgewachsen war. Die Wölfe feierten das Weihnachtsfest als mittelalterlichen Jahrmarkt in ihrem Versammlungszelt. Es gab Stände mit Geschicklichkeitsspielen und Handwerkskunst, Essen und Trinken in Hülle und Fülle und von Hand betriebene, hölzerne Karussells für die Kinder.Die alte Moira bot an ihrem Stand traditionelle Tätowierungen an. Mit ihren 4203 Jahren war sie die zweitälteste im Dorf. Ihre Haare waren grau und ihr Gesicht voller freundlicher Falten. Doch ihre Augen ließen einen wachen Geist erkennen und ihre Hände waren absolut ruhig und verstanden ihre Kunst meisterhaft.Unsere Namen und das Wort ‚aeternum‘ – ewig – bildeten ein einzigartiges, verschlungenes Muster und gefielen mir besser als jeder Schmuck. Echte Ringe würden eine Verwandlung nicht überdauern, zumal ich diese noch nicht immer präzise steuern konnte.
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