Samstag, 4. Dezember 2021

[Weihnachtscountdown 2021] Tag 4 - Beitrag 5 - Bettina Dyes

Textschnipsel aus „34 I“ , angepasst


Beim ersten gemeinsamen Weihnachtsfest ließ es sich Wilhelm nicht nehmen, mit fast kindlicher Freude, selbst den ersten eigenen Baum zu schmücken, wie damals zuhause bei seinen Eltern und den Brüdern sollte er aussehen. Lydia war überrascht, wiederum eine neue Seite an ihrem Mann zu entdecken, als sie nun sah, mit welcher Liebe er all die bunten Kugeln, Ketten und Geflimmer an dem Baum arrangierte.
Den Weihnachtstag verbrachte man mit Lydias Familie in Höxter, dort gab es eine große Edeltanne, die streng nach altem Muster geschmückt wurde, ganz anders, aber ebenso märchenhaft wie das Bäumchen daheim. Es war zusammen mit Lydias zahlreichen Geschwistern eine große Gemeinschaft, und gemeinsam nahmen sie teil an dem vom Vater gehaltenen Lichter-Gottesdienst in aller Frühe. Später ließen sie sich alle den wunderbaren Gänsebraten schmecken und saßen gemütlich beim traditionellen Butterkuchen zusammen. Es war pures Glück! Und als die beiden in der Kutsche später wieder allein heimwärts nach Detmold rollten, war es ihnen, als wenn es ihnen folgen würde, es ließ gar nicht mehr nach, dieses pure Glück.
Wenn man die Zeit anhalten könnte, Wilhelm und Lydia hätten es wohl getan. Aber keiner von beiden dachte daran. Zu groß war die Vorfreude auf das neue Jahr, denn es würde ihr Glück vervollkommenen, wuchs doch in Lydia neues Leben heran.
Hingegen, leider, man kann das Glück nicht festhalten, nur Erinnerungen an schöne Momente bewahren. Keiner von beiden ahnte wie wenig Zeit ihnen für ein Leben als Familie, so wie sie es erträumt hatten, noch geschenkt war, wenige Jahre.

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